Der Penisreflex

Mail an Rudi schreiben? einfach hier klicken

[Rudi]

[Entwicklung]

[Entwicklungshilfe]

[Die Minne]

[Gesellschaftsphilosophie]

[Reiki - Kurzgeschichten]

[Selbstbestimmung]

[Erkenntnistheorie]

[Der Brustneid]

[Der Penisreflex]

[Sexualität]

[Das Geld I]

[Das Geld II]

[Das Geld III]

[Zivilisation]

[Zivilisationstheorie]

[genetisches Wissen]

[Sprache als Wirleistung]

[Das Gesundheitswesen]

[Das Freiheitsgefühl]

[Impressum]

Kurzgeschichten

A
In der Berliner U-Bahn

U-Bahn-Esser

Die nette Motzverkäferin

Damenwahl

Die spitzen Schuhe

B
Im menschlichen Körper

Die tierischen Energiespeicher

Die Post des Körpers

C
Biograhisches

Der Auftritt

Der Maikäfer

D
Zur Zivilisation

Die Bedeutung des Nuckels

 

Die harmonische Gesellschaft. Eine Stellungnahme von Rudi Zimmerman

Das Märchen vom Sein. Ein lebendes System kann nicht nichts tun.

Der Penisreflex

als Beispiel für eine ererbte Steuerung menschlichen Verhaltens zur Sicherung der Arterhaltung

Als Penisreflex definiere ich die körperlichen, seelischen und psychischen Veränderungen, die im Mann vor sich gehen, wenn er ein Sexualobjekt wahrnimmt oder direkt sexuell gereizt wird. Die körperlichen Veränderungen sind nach außen hin in einem komplexen Verhalten sichtbar, wobei ich auch die Bewegungen seiner Sprechwerkzeuge dazu zähle - also seine Lautbildungen.
Die Philosophie lebender Systeme beschreibt das Individuum als System, dem nicht nur lebende, sondern auch nichtlebende Teile (Haare, Kleidung, Werkzeuge usw.) zugehören und spricht daher von dem “System Mensch”. Subjektiv gehört dem System Mensch alles das, worüber es verfügen kann - Arme, Beine, Auto usw.. Der Penis ist ein Körperteil, dessen Funktion ebenso wie die Darmfunktion nicht bewusst gesteuert werden kann. Es ist quasi die Frau, die unter Verwendung ihrer Reize das Organ des Mannes bewegt, so dass nicht der Mann, sondern die Frau über sein Organ verfügt - der Penis des Mannes ist also quasi ein Organ der Frau1 - diese Kränkung kann der Mann jeglichen Kulturbereichs nicht ertragen.

Die Bezeichnung

Reflexe werden nach unterschiedlichen Kriterien eingeteilt, beispielsweise nach der Körperstelle, an der sie ausgelöst werden und ob die Reaktion sich am gleichen Organ abspielt (Eigen- und Fremdreflexe) oder in welchem Teil des Nervensystem die Umschaltung vom Input zum Output erfolgt (vom sensiblen nervösen Schenkel zum motorischen), wonach man von Rückenmarksreflexe usw. sprechen kann. So wird der Patellarsehnenreflex (benannt nach dem Organ, durch dessen Reizung er ausgelöst wird) im Rückenmark umgeschaltet (danach ein Rückenmarkreflex) und die Reaktion besteht in einer Kontraktion der Oberschenkelbeugermuskulatur. Den Penisreflex habe ich nach dem Organ benannt, durch dessen Reizung er ausgelöst werden kann und an dem die Reaktion ebenfalls sichtbar werden kann (als Erektion). Danach wäre er ein Eigenreflex. Da jedoch die Frau durch Einsatz ihrer optischen weiblichen Reize diesen Reflex auslösen kann, gibt er ihr die Möglichkeit, bewusst das Verhalten des Mannes zu steuern, und zwar durch eine Reizung seiner Augen (=Fremdreflex). Die Reizreaktion ist nicht nur am Penis sichtbar, sondern im Gesamtverhalten des Mannes. Zunächst werde ich die weiteren Möglichkeiten seiner Auslösung schildern.

Auslösung, biologischer Zweck und Bedeutung für die Menschheit

Der Penisreflex wird nicht nur durch eine direkte Berührung dieses Organs ausgelöst, sondern auch ohne eine solche direkte Reizung durch Körperkontakt oder durch andere Reize. Zunächst kann er durch Hautkontakt an anderen Körperteilen, die als erogene Zonen bezeichnet werden, ausgelöst werden. Das ist bekannt und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung. Interessant sind die Auslösemöglichkeiten, die gar keine direkte Verbindung mit dem Sexualorgan haben, nämlich die Reizung verschiedener Sinne, also durch Wahrnehmungen verschiedener Sinnesgebiete.

Die älteste dieser Auslösearten ist die durch eine Geruchswahrnehmung. Der Penis ist ein Organ, das erst bei der zweigeschlechtlichen Vermehrung im Tierreich eine Funktion hat und die entwicklungsgeschichtlich erste Auslösemethode neben dem direkten Körperkontakt der beiden Geschlechter ist seine Auslösung durch eine Geruchswahrnehmung. Diese ist besonders dann von Bedeutung, wenn die Art nicht in Rudeln, Scharen oder Schwärmen zusammenlebt, sondern einzelgängerisch, so dass der Partner über weitere Entfernungen gefunden werden muss, um Geschlechtsverkehr mit ihm auszuüben. Hier sind wir bereits auf den Zweck dieses Reflexes gestoßen. Dieser besteht in der Kopulation mit dem Ziel, Nachkommen zu zeugen. Da auch dies keiner weiteren Erörterung bedarf, kann ich mit seiner Auslösung fortfahren. Dass eine Sinnesempfindung einen Reflex auslöst, der sich nicht am Organ selbst - hier an der Nase – zeigt, sondern an einem weit entfernten Organ, ist nicht selbstverständlich. Wir finden dieses Phänomen allerdings auch bei Reflexen ganz anderer Art, nämlich insbesondere an Fluchtreflexen. Derartige Reflexe (Fluchtreflexe) dienen einem ganz anderen Zweck, nämlich dem Überleben. Auch hier kommt es darauf an, ein Objekt aus möglichst großer Entfernung zu identifizieren. Das Objekt ist in diesen Fällen der Fressfeind. Je größer die Entfernung, aus der er identifiziert wird, desto besser ist die Chance, ihm zu entkommen. Die Evolution ermöglicht es dem Tier, bereits vor dem Eintritt eines Körperkontakts die Entfernung zum Fressfeind zu vergrößern und möglichst frühzeitig zu fliehen, was die Überlebenschance vergrößert. Bei diesen Fluchtreflexen ist die gleiche Entwicklung wie beim Penisreflex zu sehen, dass nämlich aus immer größerer Entfernung, also durch Sinnesorgane, die möglichst große Distanzen überbrücken, ein reflexartiges komplexes Verhalten ausgelöst wird, das sich nicht am Sinnesorgan abspielt, sondern die Bewegung des ganzen Körpers betrifft und in diesen Bewegungen sichtbar wird – bei den Fluchtreflexen in Richtung Vergrößerung der Distanz (oder Verstecken), beim Penisreflex in Richtung Distanzverringerung.

Im Lauf der Evolution haben die Tiere weitere Sinnesorgane für diesen Zweck -  Erkennung eines Objekts aus größerer Entfernung – entwickelt, nämlich Augen und Ohren. Wie auch bei Fluchtreflexen ist daher auch der Penisreflex auslösbar durch Reizung der Augen und der Ohren, also durch elektromagnetische Wellen und durch akustische Reize (Schallwellen). Elektromagnetische Reize, die ins Auge treffen und den Penisreflex auslösen, sind in der Regel nicht Reflektionen vollständiger Objekte, sondern nur gewisser Körperteile, nämlich in erster Linie solcher, die für die Fortpflanzung wichtig sind, wie die Schamgegend und die weibliche Brust, die für die Ernährung des Nachwuchses in der ersten Zeit wichtig sind.

In diesem Punkt treffen wir auf ein Phänomen, das für die Reflexlehre sehr wichtig ist, nämlich auf die Kopplung von Reflexreaktionen mit anderen Auslösereizen. Pawlow entdeckte am Hund, dass der reflexartige Speichelfluss, der durch Geruch von Fressen hervorgerufen wird, genauso gut durch einen akustischen Reiz ausgelöst werden kann, wenn der Essensgeruch mit einem Klingelton gekoppelt wird. Dies führt offensichtlich dazu, dass auch im Hirn eine Kopplung von olfaktorischer Wahrnehmung (Geruch) und akustischer Wahrnehmung (Ton) stattfindet. Ebenso werden an diesem Punkt die Verbindungen von angeborenem und erlernbarem Verhalten deutlich. Wird die direkte sexuelle Stimulierung am Penis mit anderen Reizen gekoppelt, wie einem akustischen oder optischen Reiz, so genügt später dieser optische oder akustische Reiz, um den Penisreflex auszulösen. Was ich hier am Penisreflex zeige, gilt also auch für andere Reflexe, seien es Fluchtreflexe, also solche, die dem Überleben des Individuums dienen, oder auch andere Reflexe, die der Vermehrung nützlich sind, wie beispielsweise der Brutpflegereflex. Wenn die Reflexreaktion komplexerer Art ist, wie beim letztgenannten Brutpflegeverhalten, so wird in der Biologie auch von Instinktverhalten gesprochen. Wer möchte, kann also auch den Penisreflex als Instinktverhalten bezeichnen – auch der Begriff Sexualinstinkt wäre angebracht, um das Gemeinte zu bezeichnen. Dieser Begriff wird jedoch bereits verwendet, die andere Verhaltensweisen mit einschließen. Im übrigen beschreibe ich als Mann diesen Reflex aus der Sicht des Männchens und nicht aus der Sicht des Weibchens, das im Tierreich zweigeschlechtlicher Vermehrung selbstverständlich auch durch die Berührung, den Geruch und en Anblick des Partners sexuell stimuliert werden kann. Ich versuche so weit wie möglich allgemein zu bleiben, weil das, was bisher gesagt wurde, nicht menschenspezifisch ist, sondern für alle Tiere mit zweigeschlechtlicher Vermehrungsweise gilt. Was für den männlichen Menschen gilt, gilt auch für das Männchen im Tierreich.

Selbst die zuletzt angesprochene Möglichkeit der Kopplung von angeborenen mit erlernbaren Reizen bzw. mit Lernen, wie dies aus psychologischer Sicht genannt wird (Behaviorismus), kommen bereits im Tierreich vor, wie Konrad Lorenz an seinen Graugänsen gezeigt hat. Hierbei wird der überlebenswichtige Reflex, der Muttertier als erstem Objekt hinterherzulaufen, mit dem Anblick des Forschers bzw. seiner Maskierung gekoppelt, so dass das Jungtier hinter Konrad Lorenz hinterherläuft. Der erste optische Reiz, in der Regel der Anblick der Mutter, wird mit dem reflexartigen Hinterherlaufen hinter diesem Objekt gekoppelt. Ähnlich ist es mit sexuellen Stimuli. Wird der natürliche sexuelle Stimulus mit einem anderen Stimulus gekoppelt, ist auch der Penisreflex späterhin durch die Darbietung des erlernten Stimulus auslösbar. Dies öffnet die Tür zu ganz unterschiedlichen kulturellen Möglichkeiten der Reflexauslösung, wie man es im menschlichen Bereich finden kann. Im kulturellen Bereich, also im spezifisch menschlichen Reflexverhalten, wird nun grundsätzlich aus bestimmten Gründen genau das Gegenteil versucht, was nun ausführlich erläutert werden muss.

In der menschlichen Urgesellschaft, die sich aus affenartigen Vorläufern gebildet hat, die ebenfalls schon in Gruppen (bzw. Horden) zusammenlebten, wird das sexuelle Verhalten zunächst wahrscheinlich ebenso wie bei anderen Primaten ausgelöst und praktiziert worden sein. Ein solches sexuell ungezwungenes Zusammenleben, das natürlicher Weise aufgrund des reichlichen Nachwuchses zu einer kontinuierlichen Vergrößerung der Gruppe führt, stößt naturgesetzlich quasi mathematisch irgendwann auf ein Nahrungsproblem, also auf ein Überlebensproblem – dies besonders dann, wenn aus klimatischen Gründen - möglicherweise zusätzlich – ein Nahrungsmangel eintritt. Eine durch freie Sexualität ständig wachsende Gruppe verbraucht im gleichen Maß mehr Energie, also Nahrung, so dass irgendwann Tiere verhungern würden, weil die Eltern mehr Nachwuchs zeigen als sie ernähren können. Das betraf irgendwann sogenannte menschliche Urhorden, kann jedoch auch in der Gegenwart immer dann wieder auftreten, wenn in einem relativ geschlossenen Kulturkreis mehr Nachwuchs erzeugt wird, als ernährt werden kann. In der Gegenwart wird dann von Hungerkatastrophen gesprochen und nicht von katastrophaler Überproduktion von Nachwuchs, was inhaltlich das gleiche aus anderem Blickwinkel beschreiben würde. Heute führt das aus dem Penisreflex resultierende globale Wachstum der Menschheit zur Bedrohung für die menschliche Existenz überhaupt, im Beginn der Menschheitsentwicklung war er jedoch Anlass zur Entwicklung von Kultur.

Der Weg von der Wahrnehmung in Handlung -
die Umschaltung im Thalamus

Der Penisreflex wirkt wie jeder andere Reflex auch und stellt insofern keine Besonderheit dar. Die Auslösung erfolgt beim Menschen in erster Linie wie bereits geschildert durch eine optische Wahrnehmung, den Anblick weiblicher Reize oder von Bewegungen, die an einen Geschlechtsakt erinnern. Ganz direkt kann er selbstverständlich durch die Betrachtung eines sexuellen Aktes ausgelöst werden. Es sollte jedoch daran erinnert werden, dass es weitaus ursprünglichere Auslösemechanismen gibt, wie die Berührung bestimmter Körperteile, also insbesondere zärtliche Berührungen der Haut an sogenannten "erogenen Zonen" oder der Schleimhäute, u.a. auch der Mundschleimhaut. Zur Berührung der Eichel mit schleimiger Hautoberfläche, wie der Zunge oder der Scheide, bedarf es natürlich eines bereits sehr intimen Kontakts im Rahmen der Annäherung, aber auch beiläufige Körperkontakte bei gesellschaftlichen Ereignissen, beispielsweise Tanzveranstaltungen, können den Reflex auslösen. Nicht zu vergessen sind selbstverständlich auch olfaktorische Auslösemechanismen, also bestimmte Geruchswahrnehmungen. Die Wissenschaft kenn Stoffe, die die chemische Industrie auch herzustellen vermag – sogenannte Pheromone -, die zwar geruchlos sind, aber dennoch über die olfaktorischen Nerven reflexhaftes und instinktives Verhalten auslösen können.

Die verschiedenen Sinnesorgane (das Auge, die Nase, die Haut oder auch das Ohr), wandeln spezifische Reize (optische, olfaktorische, akustische Reize oder Berührungsreize) um in elektrische Impulsmuster der sensiblen Nerven, die von ihnen zum Zentralnervensystem, dem Gehirn, führen. Informationstheoretisch spricht man hierbei von einer Umcodierung. Der ursprünglichen verschiedenen Codes der Außenwelt (optisch registrierte elektromagnetische Wellen, Konzentrationsänderungen chemischer Substanzen der umgebenden Luft, Druckunterschiede der Haut oder Druckwellen der Atmosphäre, sogenannte "Schallwellen"), werden durch das jeweilige Sinnesorgan in einen einheitlichen körpereigenen elektrischen Code der Nervenstränge übersetzt. Diese Nervenreize gelangen in das Zentralnervensystem. Selbstverständlich zunächst natürlich nicht in die Großhirnrinde, die ja eine sehr junge Errungenschaft der Evolution ist, sondern zunächst in ältere Hirnanteile. Hierbei spielen der Thalamus (das "Tor zum Bewusstsein"), Hypothalamus, Hypophyse, aber auch Amygdala und weitere Teile des sogenannten limbischen Systems eine wichtige Rolle. Bevor der Cortex (die Großhirnrinde) die bei ihm eintreffenden elektrischen Signalmuster in die verschiedenen Wahrnehmungen der unterschiedlichen Sinnesgebiete umwandeln kann, werden diese in subcorticalen Hirnteilen unbewusst, also vom Bewusstsein unbemerkt, verarbeitet. Bei dieser Umschaltung auf weiterführende Nerven erfolgt eine weitere Umcodierung - wie bei jeder Umschaltung eines Reizes von einem Nerv auf den nächsten. Der elektrische Reiz wird an jeder betroffenen Synapse zunächst in einen chemischen Reiz verwandelt, indem nämlich sogenannte "Transmitter" in den synaptischen Spalt ausgeschüttet werden, die teilweise postsynaptisch resorbiert und wieder abgebaut werden. Aus der Summe der nunmehr postsynaptisch erregten oder gehemmten weiterführenden Nervenzellen ergibt sich ein neues elektrisches Reizmuster, das in Richtung Großhirn weitergeleitet wird. Vom Thalamus geht es nun allerdings nicht nur in Richtung Großhirn weiter, sondern auch in Richtung Hypothalamus und Hypophyse. Die Hypophyse ist ein Produzent und Speicher von Hormonen, die der Steuerung der Hormonausschüttung anderer innersekretorischen Drüsen dienen, die jeweils ihre Hormone herstellen und speichern. Der Reiz, der beispielsweise über die Augen in den Körper des Mannes eindringt, wird also nicht nur ins Großhirn weitergeleitet, wo er zur Wahrnehmung eines Busens oder eines anderen Signals führt, sondern er wird parallel dazu in die Hypophyse geleitet, wo er zur Ausschüttung bestimmter Releasingfaktoren führt, die die Ausschüttung von Sexualhormonen veranlassen. Diese gelangen also ins Blut und rufen an ihren Zielorganen (hier beispielsweise am Penis) Veränderungen hervor. Auf diese Weise kann ein optischer Eindruck, der noch nicht einmal in der Hirnrinde angekommen ist, bereits zu körperlichen Veränderungen führen und Bereitschaften herstellen, die das Sexualorgan betreffen, aber auch die Muskulatur – und hier nicht nur die quergestreifte Muskulatur der Extremitäten, sondern auch anderer Muskelgruppen, die beispielweise die Augenbewegungen steuern oder die Bewegungen der Sprechorgane, insbesondere der Stimmbänder. Die Reaktionen, die durch den Anblick eines weiblichen Sexualobjekts hervorgerufen werden, sind dadurch reflexhaft und instinktmäßig, was bedeutet, dass sie nicht vom Großhirn gesteuert werden, sondern von unbewusst arbeitenden Hirnteilen über die Ausschüttung von Hormonen und die dadurch ausgelösten Organreaktionen.

Und hier liegt eben auch das Problem: der Penisreflex verändert das Verhalten des Mannes ohne irgendein bewusstes Zutun, ohne Beteiligung des Verstandes oder der Intelligenz. Der Mann handelt quasi automatisch, also wie ein Roboter. Diese Außensteuerung durch den aus der Außenwelt kommenden Reiz spürt der Mann selbstverständlich auch und nimmt ihn als Fremdsteuerung durch das Objekt wahr, das eigentlich nur ein Teilobjekt ist (also nicht der weibliche Mensch als Ganzes, sondern nur ein bestimmter Körperteil).

Die Folgen des Penisreflexes: die Entwicklung von Kultur

Eine Gruppe von Menschen, die aufgrund ihrer ungebremsten Vermehrung und der mangelnden Selektion durch Fressfeinde stärker wächst als das Nahrungsangebot, hat grundsätzlich theoretisch zwei Möglichkeiten, das Verhungern eines Teils der Bevölkerung zu vermeiden. Erstens kann sie versuchen, das Nahrungsangebot zu erhöhen, zweitens kann sie versuchen, den Penisreflex zu bekämpfen. Beide Wege hat die Menschheit beschritten. Der erste Weg bestand darin, Ackerbau und Viehzucht (oder umgekehrt) zu erfinden, also das Nahrungsangebot zu erhöhen. Dieser Weg wird auch in der Gegenwart weiter beschritten, indem durch Chemikalien andere Tiere, die von der gleichen Nahrung leben, möglichst ausgerottet werden. Solche Tierarten, die in Konkurrenz zum Menschen um die gleiche Nahrung treten, werden "Schädlinge" genannt. Offensichtlich hat der Mensch ein schlechtes Gewissen, wenn er andere Lebewesen tötet, noch dazu massenhaft. Diese Konkurrenten um die vorhandene Energie, die zum Leben benötigt wird, seien es Pflanzen zur Ernährung oder beispielsweise Erdöl als Energieträger zur schnelleren Fortbewegung und Erleichterung des Lebens, werden daher zur Verminderung des schlechten Gewissens im Vorfeld der Massenmordaktion als Schädlinge, Parasiten, lebensunwertes Leben usw. bezeichnet, um sie dann mit gutem Gewissen töten zu können. Dieser psychische Mechanismus der Projektion, der das eigene Böse auf denjenigen überträgt, der ermordet werden soll, wird nebenbei bemerkt nicht nur auf tierische Nahrungsmittelkonkurrenten angewandt, sondern auch auf menschliche Konkurrenten um die vorhandenen Energiereserven der Erde.

Die Vermehrung der verschiedenen Clans der Urgesellschaft oder der Urhorden durch die Einführung von Viehzucht und Ackerbau führte im Lauf der Zeit dann zu einer Kette von Massenmorden am jeweiligen Nachbarn unter der Führung sogenannter Helden, die in späteren Zeiten, als die Zahl der Ausgerotteten weiter zunahm, oft den ehrenvollen Beinamen "Der Große" bekamen. Auf diese Seite der Folgen der Penisreflexes will ich hier nicht weiter eingehen, sondern nun seine schöne Seite beschreiben, nämlich die Versuche, seine Auswirkungen – die ständige Vergrößerung des lebenden Systems höherer Ordnung, also des Clans oder des Staats - abzumildern.
Schon der Anblick des Sexualobjekts und insbesondere die Wahrnehmung seiner Sexualorgane löst, wie beschrieben, den Penisreflex aus. Den weiblichen Angehörigen des Systems ist dies oft unangenehm und wird als störend empfunden, weshalb diese ihre Scham, ihre Brust und andere Körperteile verdecken. Den männlichen Angehörigen der Gemeinschaft ist womöglich peinlich, ihre Erektion in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen, weshalb auch diese ein Interesse haben, Bekleidungsstücke zu entwickeln. Die Abwehr des Penisreflexes führt also kurz gesagt zur Entwicklung der Bekleidungsindustrie. Über die Bekleidung kann die Gesellschaft und Werbeindustrie quasi die Kinderzahl steuern: werden viele Kinder benötigt, wird knappe und sexuell stimulierende Kleidung propagiert, nimmt die Bevölkerung durch sexuelle Aktivität der männlichen Mitglieder stark zu, so dass Ernährungsprobleme drohen, werden in weiblichen Mitglieder in schwarze Säcke gehüllt und in der Wohnung versteckt, um so die Auslösung des Penisreflexes zu verhindern.

Inzwischen hat die Medizin allerdings Medikamente entwickelt, die es der Frau gestatten, ihre Befruchtung zu verhindern, so dass der Mann seinen Penisreflex ausleben kann, ohne eine Überbevölkerung mit den beschriebenen Folgen von Hungersnöten und Kriegen befürchten zu müssen.

Das ist natürlich nur die theoretische Seite.

In der Praxis verhindern religiöse Ideologien, Vergesslichkeit bei der Medikamenteneinnahme und orale Versuchungen die vernünftige Steuerung der Geburtenrate.

Unter oralen Versuchungen, einem Begriff aus der Psychoanalyse, verstehe ich hier, dass die Frau den Genuss von Süßigkeiten, leckerem Gebäck oder gut schmeckenden und erfrischenden Getränken der Einnahme der "Antibabypille", die völlig geschmacklos ist, vorzieht, also ihr Geld lieber dafür ausgibt, sich Glücksgefühle dieser Art zu verschaffen als ihre Empfängnisbereitschaft chemisch zu unterdrücken.

Die Natur trickst die lebenden Systeme ja nicht nur dadurch aus, dass sie den Geschlechtsverkehr mit einem Lusthöhepunkt, dem Orgasmus, belohnt, sondern dass die Erwartung von Lust und Genüssen den vorausschauenden Gedanken an die nahezu lebenslangen Folgen für den Energiehaushalt des Individuums verdrängt. Diese bestehen darin, dass der Nachwuchs ernährt, versorgt und ausgebildet werden muss, was bei dem gegenwärtigen Stand der Zivilisation einen erheblichen Arbeitsaufwand zur Finanzierung dieser Nachwuchspflege bedeutet. Diese Arbeitstätigkeit reguliert die Natur durch Fütterungs- und Brutpflegeinstinkte, deren Wirkung auch beim Menschen zu beobachten ist.

Zusammenfassung

Es ist ganz erstaunlich, dass in Anbetracht eines Verhaltens der Menschheit, das durch den Penisreflex (oder –instinkt) ausgelöst wird und zu ihrem ständigen Wachstum führt und damit Klimaveränderungen, Hungersnöte und Kriege verursacht, ja in der Gegenwart zum atomaren Holocaust führen kann, noch keine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema stattgefunden hat. Dies liegt nach meiner Hypothese daran, dass Wissenschaft eine Domäne männlicher Tätigkeit ist und es der männlichen Bevölkerung äußerst peinlich ist, dass ihr Verhalten immer noch durch einen derartig primitiven Reflex gesteuert wird. Die Nichtbeschäftigung ist also eine Verdrängung, eine Tabuisierung, die schleunigst überwunden werden sollte.

Die gefährlichste Wirkung des Penisreflexes ist die Ausschaltung des männlichen Verstands. Die Überwindung seiner Auswirkungen – und damit die Rettung der Menschheit vor dem Geozid und der Natur vor dem Biozid - kann wohl nur vom weiblichen Teil der Bevölkerungen ausgehen.

Rudi Zimmerman, Webphilosoph

Literatur:
1 Rotter, Lilian: Zur Psychologie der weiblichen Sexualität (1932), veröffentlicht in der Psyche 42 (1988), 365-375
Zitat: “Das kleine Mädchen kann sich also ... vorstellen, dass ein Organ, welches zwar an einer anderen Person zu erblicken ist, doch in seinen Wirkungskreis, in sein Ich hineingehört. Der Penis ist eine Art Maschine, die sie steuert, ...” S. 370

 

Copyright Verlag Philosophie des dritten Jahrtausends Gabbert.
Nachdruck und Verbreitung, auch auszugsweise, mit welchen Medien auch immer, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags

Mit einem Klick auf diesen Text gelangen Sie zu einem Kurzvortrag Zimmermans über die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft

Hauptseiten- Navigation:

[Rudi]

[Entwicklung]

[Entwicklungshilfe]

[Die Minne]

[Gesellschaftsphilosophie]

[Reiki - Kurzgeschichten]

[Selbstbestimmung]

[Erkenntnistheorie]

[Der Brustneid]

[Der Penisreflex]

[Sexualität]

[Das Geld I]

[Das Geld II]

[Das Geld III]

[Zivilisation]

[Zivilisationstheorie]

[genetisches Wissen]

[Sprache als Wirleistung]

[Das Gesundheitswesen]

[Das Freiheitsgefühl]

[Impressum]

Blick_nach_links

Meine
Rede an die Menschen
aus dem Jahr 2008 (auf www.system-mensch.de) ist immer noch aktuell. In dieser Rede erläutere ich die Ursache für die Spaltung der Menschheit in Nationen und Religionen und fordere die Individuen dazu auf, ihre Identifizierung mit diesen spaltenden Systemen höherer Ordnung aufzugeben und sich mit der Menschheit zu identifizieren.

Hier gelangen Sie zu meinem neuen Blog
Gesellschaftsphilosophie
und können direkt zu meinen Thesen Stellung nehmen.

Das Manifest 2010 der
Philosophie lebender Systeme

neu:
Der Übermensch
nach Ansicht der Philosophie lebender Systeme existiert der Übermensch in zweierlei Hinsicht
hier klicken, um den Aufsatz zu lesen

Hier gehts zu kurzen Vorträgen von Rudi Zimmerman:

Die Evolutionsprinzipien Überproduktion und Selektion

Die Kleidung als erster externer Körperteil des Menschen

Wie die Menschen sesshaft wurden

Wie und warum der Mensch Religionen und Gott erfunden hat

Wie sich das Balzen beim Menschen zeigt

Wie das Verhalten des Menschen durch sexuelles Glücksgefühl gesteuert wird

Wie sich das Individuum in die Gesellschaft einordnet

Die Menschen haben Dominator-Effektor-Beziehungen

Die Metamorphose.
auch die Schöpfung neuer zusätzlicher körperexterner Organe des Menschen ist eine Metamorphose

Hier gehts zu einem Aufsatz über das Geistige, nämlich die Information und ihre Übermittlung. Die Informationstheorie der PhilS

Biologisch besteht die Erdbevölkerung aus Horden schwer bewaffneter Affen. Kann die Evolution des Geistes diese zu einer Menschheit einen?

Mit dieser Frage beschäftigt sich die Philosophie lebender Systeme in dem kürzlich erschienenen Buch:

Zivilisation als Fortsetzung der Evolution.
Die Entwicklung der Erdbevölkerung zum System Menschheit.

ISBN 978-3000247019